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Die Leitungen müssen noch verpackt werden, aber ansonsten ist die Nahwärmezentrale bereit, die Siedlung Kupferdreher Seebogen mit Wärme zu versorgen. Davon überzeugen sich Jörg Baumann (l.) und Klaus-Dieter Struwe von der Stadtwerke Essen AG.

Effiziente Energieversorgung mit Nahwärmenetz

Der Seebogen hat die Kurve gekriegt. Der Winter war extrem frostig, die Bauarbeiten kamen zeitweise zum Erliegen, aber dennoch werden zukünftig in der neuen Siedlung am Baldeneysee die Bewohner die Kälte im Griff haben – dank einer modernen und effizienten erdgasbetriebenen Wärmeerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung. Die Stadtwerke Essen AG errichtet für den Bauträger Nesseler Hopf IEG Kupferdreh GmbH & Co. KG die gesamte Anlage zur Wärmeerzeugung und übernimmt im Rahmen eines Contractings den kompletten Betrieb einschließlich des zur Verfügung gestellten Nahwärmenetzes und der Übergabestationen in den Gebäuden.

46 Einfamilienhäuser und fünf Mehrfamilienhäuser werden zukünftig laut Jörg Baumann vom Vertrieb der Stadtwerke Essen AG von der hochmodernen Wärmeerzeugungsanlage versorgt. Ein BHKW trägt die Grundlast der Wärme für Heizung und Warmwasser. Für Spitzenlasten stehen zusätzlich zwei Heizkessel bereit. Der im BHKW erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. So stärkt die Anlage die im Zuge der Energiewende geforderte Erhöhung der Stromproduktion aus Kraft-Wärme-Kopplung.

Contracting
Die Stadtwerke Essen AG ist hier Contracting-Partner der Eigentümergemeinschaft, der die komplette Anlage plant, baut, finanziert und betreibt – und die Wärme zuverlässig mit den eingesetzten Anlagenkomponenten liefert. Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Struwe, der als Experte der Stadtwerke Essen die Wärmeerzeugungsanlage geplant hat, rechnet mit 7.000 Betriebsstunden im Jahr für das BHKW. Das ist ausreichend, damit gesetzliche Anforderungen an die Energieversorgung erfüllt werden – wobei das für die neuen Eigentümer vor Ort nicht von Belang ist, da sie sich auf den Partner Stadtwerke dahingehend verlassen können. Die Abnehmer zahlen neben dem anteiligen Wärmegrundpreis nur die tatsächlich verbrauchte Wärmemenge.

Vorgaben des EEWärmeG
Aus über 1.000 Fuhren Beton hat der Bauträger den Seebogen Kupferdreh errichtet. Aus ihnen entstand auch das Gebäude für die Nahwärmezentrale, in der die gesamte Technik einschließlich Pufferspeicher steht. Beim Richtfest mit Hüpfburg, Bier- und Eiswagen war Investor Hubertus Nesseler bei seiner Ansprache voll des Lobes für die Stadtwerke Essen AG als „sehr wichtiger“ und „angenehmer“ Partner des Projekts, der bei der Vertragsgestaltung auf alle individuellen Anforderungen eingehen konnte. Neben der sicheren Wärmeversorgung war dem Bauträger wichtig, dass die Stadtwerke Essen für ihre Immobilien mit dem BHKW und Nahwärmenetz die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) erfüllen. Denn mindestens 50 Prozent des Wärmeenergiebedarfs werden aus der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage gedeckt. „Als Brennstoff wird Erdgas mit Biogas-Anteil genutzt“, erklärt Jörg Baumann.